Binationales Forschungskolloquium der BiSE WS-2022/23
Bild: Univ. Konstanz

Binationales Forschungskolloquium

Programm und Zugangsdaten zum Binationalen Forschungskolloquium der BiSE im Sommersemester 2024

Das Binationale Forschungskolloquium der BiSE fördert den kollegialen Austausch über aktuelle Forschungs- und Qualifikationsprojekte im Bildungsbereich. Hierbei werden relevante Forschungsthemen, Fragestellungen und Methoden in den jeweiligen Fach- und Bildungskontexten beleuchtet.

Das Angebot richtet sich an alle Forschende und Lehrende der Pädagogischen Hochschule Thurgau und der Universität Konstanz, insbesondere an den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Das Forschungskolloquium findet von 9. April bis 9. Juli 2024 in der Regel dienstags von 15.30-16.30 Uhr (mit einzelnen Ausnahmen) online per Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Zoom Link: https://uni-konstanz-de.zoom.us/my/bise.foko
Meeting-ID: 876 303 1005

Der Vortrag am 2. Mai von Prof. Star findet unter einem gesonderten Zoom-Link statt.
Der anschließende Workshop findet ausschließlich in Präsenz an der PH Thurgau statt und wird nicht per Zoom übertragen.
Weitere Infos hierzu finden Sie in untenstehendem Programm.

Programm

9. April 2024: Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsdenken im Chemieunterricht und darüber hinaus (Ingo Eilks)

Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsdenken im Chemieunterricht und darüber hinaus
Chemie ist zentral für mehr Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist aber auch ein zunehmend wichtiges Anliegen einer grünen und nachhaltigen Chemie. Das muss auch Auswirkungen auf den Chemieunterricht haben. Der Vortrag stellt Bezüge her zwischen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und Entwicklungen im Chemieunterricht. Am Beispiel der kritischen Rohstoffe wird gezeigt, wie Aspekte der Nachhaltigkeit den Chemieunterricht bereichern und dabei systemisches und kritisches Denken fördern können.

Referent: Prof. Dr. Ingo Eilks (Universität Bremen)

Datum: 9. April 2024, 15.30 - 16.30 Uhr

30. April 2024: Umweltbewusstsein – Eine Frage der Persönlichkeit? (Fabienne Roth & Kris-Stephen Besa)

Umweltbewusstsein – Eine Frage der Persönlichkeit?
Eine quantitative Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und Umweltbewusstsein bei Lehramtsstudierenden

Im Kontext von Umwelt und Nachhaltigkeit spielen fächerübergreifende, umweltbezogene Kompetenzen für angehende Lehrkräfte zunehmend eine Rolle. Umweltthemen werden traditionell im klassischen Fächerkanon der Naturwissenschaften verortet, was auf eine weniger ausgeprägte Kompetenz bei Studierenden anderer Fachwissenschaften hindeutet. Hinsichtlich des (professionellen) Umgangs mit gesamtgesellschaftlich relevanten Themen kommt den Einstellungen zukünftiger Lehrkräfte eine besondere Bedeutung zu, da diese als prädiktiv für das (spätere) Unterrichtshandeln gelten können. Anknüpfend an diese Prämisse stellt sich die Frage, inwiefern Persönlichkeitsmerkmale auf die beruflichen Fähigkeiten zukünftiger Lehrkräfte wirken. Der vorliegende Beitrag untersucht, basierend auf Daten einer Befragung von Studierenden verschiedener Lehrämter (N=338), die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und Umweltbewusstsein. Neben der Betrachtung von Geschlechterunterschieden werden weitere demographische Faktoren mit in den Blick genommen.

Referent: Fabienn Roth & Dr. Kris-Stephen Besa (Universität Konstanz)

Datum: 30. April 2024, 15.30 - 16.30 Uhr

2. Mai 2024: Revisiting the origin of, and reflections on the future of, pedagogical content knowledge (Jon R. Star)

Revisiting the origin of, and reflections on the future of, pedagogical content knowledge
More than 35 years have passed since Lee S. Shulman introduced the term «Pedagogical Content Knowledge» (PCK) to the field of teacher education. As is the case with any new construct in a field, Shulman’s advocacy for PCK in the mid-1980s was almost certainly a reaction to the priorities of the field at that time. A primary goal of this talk is to refresh our collective memories of the origins of and development of PCK as a research domain, with a particular focus on what may have prompted scholars such as Shulman to propose the construct of PCK in 1986. With this historical lens as background, I also seek to consider what might be fruitful future directions in the field’s thinking about teaching and teacher knowledge.

Format: Hybrider Vortrag an der PH Thurgau mit nachfolgendem Forschungs-Workshop (in Präsenz)

Für diese Veranstaltung gibt es einen gesonderten Zoom-Link (siehe unten)

Zoom-Link: https://eu01web.zoom.us/j/67212594620?pwd=NFF3Mkw3eFBabDAxY003QTUvNThQUT09
Meeting-ID: 672 1259 4620
Kenncode: z72^2^B9

Referent: Prof. Dr. Jon R. Star (Harvard University, Graduate School of Ecucation)

Datum: 2. Mai 2024, 12.15 - 13.15 Uhr

2. Mai 2024: Measuring Strategy Flexibility on the Example of Mathematics (Workshop mit Jon R. Star)

Measuring Strategy Flexibility on the Example of Mathematics
In this workshop, I will engage participants in thinking about the challenges of measuring strategy flexibility on the example of mathematics, for the purposes of research. I begin by introducing, defining, and giving examples of strategy flexibility in mathematics. I then discuss the various assessments that researchers, including my research group as well as others, have developed to capture the essence of as well as the nuances of this construct. Participants will have the opportunity to critique these existing measures as well as brainstorm improvements for use in future work. Note: Advanced knowledge of mathematics is NOT necessary to fully engage in this workshop. The level of mathematics needed to think about assessments of strat-egy flexibility will be (at the most advanced) from grades 5 to 8.

Format: Workshop (Anmeldung ist nicht erforderlich)

Die Veranstaltung findet ausschließlich in Präsenz an der PH Thurgau statt und wird nicht per Zoom übertragen!

Ort: PH Thurgau, Gebäude Z, Raum Z 042

Referent: Prof. Dr. Jon R. Star (Harvard University, Graduate School of Ecucation)

Datum: 2. Mai 2024, 14.00 - 16.30 Uhr

4. Juni 2024: Regulation von Schüler:innen-Emotionen: Selbstberichte von Lehrpersonen aus dem alltäglichen Unterricht (Iris Dinkelmann & Linda L. Isler)

Regulation von Schüler:innen-Emotionen: Selbstberichte von Lehrpersonen aus dem alltäglichen Unterricht
Emotionsregulation erhielt in den vergangenen Jahren zunehmende Aufmerksamkeit. Interventionen liefern vielfältige Hinweise darauf, wie Lehrpersonen ihre Schüler:innen im entsprechenden Erwerbsprozess begleiten können. Weniger bekannt ist, was Lehrpersonen jenseits solch gezielter Implementationen im alltäglichen Unterricht beobachten und wie sie – falls überhaupt – (re-)agieren. Ziel des Referats ist es, diese unterbelichtete Seite der Regulation von Schüler:innen-Emotionen zu erhellen. Wir gehen den Fragen nach, (1) welche Schüler:innen Emotionen Lehrpersonen bezogen auf den unterrichtlichen Alltag im Zusammenhang mit deren Regulation berichten und (2) welche Regulationsstrategien (allenfalls) zur Anwendung kommen. Befragt wurden zirka 60 Lehrpersonen des Zyklus II (3.-6. Primarklassen) im Kanton Thurgau, Schweiz. Im Referat werden die konzeptuellen Hintergründe und das methodische Vorgehen erläutert, die auf inhaltsanalytischen Auswertungen schriftlich verfasster Texte basierenden Ergebnisse erläutert und diskutiert.

Referentinnen: Prof. Dr. Iris Dinkelmann & Linda L. Isler (PH Thurgau)

Datum: 4. Juni 2024, 15.30 - 16.30 Uhr

18. Juni 2024: Sustainable Entrepreneurship Education in der Sekundarstufe am Schnittpunkt von BNE und Wirtschaftsunterricht (Charlotte Diepolder)

Sustainable Entrepreneurship Education in der Sekundarstufe am Schnittpunkt von BNE und Wirtschaftsunterricht
Die Bedeutung der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft für den Schutz vor globalen Krisen wie dem Klimawandel wird weithin anerkannt. Sustainable Entrepreneurs kommt in diesem Transformationsprozess eine Schlüsselrolle zu, da sie innovative Marktlösungen mit ökologischem, sozialem und ökonomischem Wert schaffen (Dean & McMullen, 2007). Trotz der Bedeutung des nachhaltigen Unternehmertums beschränkt sich die Erforschung und Umsetzung der Sustainable Entrepreneurship Education (SEE) weitestgehend auf den tertiären Bildungsbereich (Diepolder et al., 2022).
Im Forschungsprojekt SE * Stars wurden im Rahmen des Design Based Research Ansatzes, aufbauend auf einem systematischen Literaturreview, theoriegeleitete Designhinweise für die Gestaltung einer SEE-Intervention für die Sekundarstufe I identifiziert. Am Ende des iterativen Entwicklungsprozesses wurde die Intervention in acht baden-württembergischen Schulklassen (N=169) der Stufe 7-10 umgesetzt und mittels Fragebögen analysiert.
Die summative Evaluation des Forschungsprojektes wird geleitet von der Frage: Wie beeinflusst die Teilnahme an einer Intervention für Sustainable Entrepreneurship in der Sekundarstufe I die Absicht von Schüler:innen zu nachhaltigem unternehmerischem Handeln? Die Ergebnisse der statistischen Auswertung der Selbstauskünfte werden im Vortrag vorgestellt.

Literatur

DEAN, T. J., & MCMULLEN, J. S. (2007). Toward a theory of sustainable entrepreneurship: Reducing environmental degradation through entrepreneurial action. Journal of Business Venturing, 22(1), 50–76. doi.org/10.1016/j.jbusvent.2005.09.003

DIEPOLDER, C., WEITZEL, H., & HUWER, J. (2022). Competence Frameworks of Sustainable Entrepreneurship: a Systematic Review. Sustainability doi.org/10.3390/su132413734

Referentin: Charlotte Diepolder (Universität Konstanz)

Datum: 18. Juni 2024, 15.30 - 16.30 Uhr

25. Juni 2024: Mathematische Lerngelegenheiten in Unterrichtsbesprechungen (Sanja Stankovic)

Mathematische Lerngelegenheiten in Unterrichtsbesprechungen
Die professionelle Kompetenz von angehenden Lehrpersonen stellt auch im Bereich der fachdidaktischen Forschung einen zentralen Gegenstand dar. Im Kontext des Praxisfeldes werden Unterrichtsbesprechungen als Lerngelegenheiten betrachtet. Dabei führen Studierende mit unterschiedlichen Akteur:innen (beispielsweise Mathematikdozierenden, Praxislehrpersonen, Mentorierenden und Peers) im Praktikum vorbereitende oder reflektierende Besprechungen zum Mathematikunterricht durch. Im vorzustellenden  Dissertationsvorhaben wird der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten zum mathematikdidaktischen Kompetenzerwerb in Unterrichtsbesprechungen in Form von Vor- und Nachbesprechungen entstehen. Dabei wird inhaltsanalytisch betrachtet, inwiefern in Unterrichtsbesprechungen mathematische und mathematikdidaktische Inhalte bearbeitet und welche Bezüge innerhalb dieser Inhalte hergestellt werden.

Referentin: Sanja Stankovic (PH Thurgau)

Datum: 25. Juni 2024, 15.30 - 16.30 Uhr

9. Juli 2024: Selbstsorge im Fremdsprachenunterricht (Katalin Schober)

Selbstsorge im Fremdsprachenunterricht
Aktuelle Zahlen lassen aufhorchen: Im Zuge der COVID-19-Pandemie nahmen psychische Auffälligkeiten, wie Ängstlichkeit und Depressivität, bei Kindern und Jugendlichen zu. Aber auch ohne diesen Befund stellen Kindheit und Jugend bedeutende Lebensphasen mit herausfordernden Entwicklungsaufgaben dar, die in besonderem Maße Orientierung im Hinblick auf Fragen der Eigenwahrnehmung und der Regulation des Selbst erfordern. Die fächerübergreifende Leitperspektive der Prävention und Gesundheitsförderung will genau diesem Umstand Rechnung tragen. Doch wie kann eine entsprechende Wissensvermittlung im Fremdsprachenunterricht genau aussehen, die der Förderung einer differenzierten Urteilsbildung dient und sich zugleich als Wertevermittlung versteht, die im Sinne der Gesundheitsförderung auch handlungswirksam ist?

Referentin: Jun.-Prof. Dr. Katalin Schober

Datum: 9. Juli 2024, 15.30 - 16.30 Uhr