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Umfrageergebnisse zum Wohlbefinden von Eltern während des Lockdowns

Eltern als Hilfslehrpersonen während des ersten coronabedingten Lockdowns in Deutschland: Auswirkungen auf das Wohlbefinden

Im April 2020 konnte Prof. Dr. Axinja Hachfeld mit ihren Mitarbeiterinnen über 1300 Eltern zu ihren Familienleben während des ersten Lockdowns befragen. Im Fokus standen dabei u. a. die Familienaktivitäten, das Wohlbefinden der Eltern sowie die Umsetzung des Fernunterrichts. Die ersten Ergebnisse wurden nun von Deborah Canales-Romero und Axinja Hachfeld unter dem Titel "Juggling School and Work From Home: Results From a Survey on German Families With School-Aged Children During the Early COVID-19 Lockdown" in Frontiers in Psychology veröffentlicht.

Das Wohlbefinden der Eltern (überwiegend der Mütter) war im ersten Lockdown insgesamt recht hoch und die Familien berichteten von einer Zunahme von positiven Familienaktivitäten. Doch auch eine Zunahme von Streit war festzustellen. Die Rollenübernahme als "Hilfslehrperson" zeigte sich jedoch als Stressor sowohl für das Wohlbefinden als auch für die Familiengestaltung. Eltern, die sich selbst stärker in der Verantwortung sahen, als Hilfslehrpersonen für ihre Kinder zu fungieren, berichteten ein niedrigeres Wohlbefinden und mehr negative Familienaktivitäten. Für zukünftige Fernunterrichtskonstellationen sollte verstärkt darauf geachtet werden, die Eltern zu entlasten.